Liebe Blogleserin, Lieber Blogleser,

Diese und letzte Woche war hier bei uns mächtig etwas los, denn wir haben einen runden Geburtstag gebührend gefeiert (jemand hier hat die grosse Fünf am Rücken und ich bin’s nicht!). Wir haben zu diesem Zweck ein Haus in der Nähe gemietet, denn wer will schon 48 Leute bei sich in der Wohnung haben. Ich hätte weder Platz noch Geschirr (geschweige Stühle) für so viele Leute. Das Haus war direkt am Ufer eines kleinen Sees gelegen, und sah aus, wie aus einem Märchen. Entsprechend peinlich war die Rückgabe am nächsten Morgen. Das kaputte Fensterglas wurde mit dem Spruch „Na, wilde Party gestern hä?“ kommentiert. Wir nickten nur und gaben den Schlüssel ab. So wild war sie nun auch wieder nicht. Allerdings beinhaltete die Spotify Playlist alle Best-Of-70s und 80s Songs die man sich nur vorstellen kann. Wir haben also das Tanzbein bis in alle Nacht geschwungen.

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Für die Party kam auch eine gute Freundin aus dem Ausland angereist, die ich seit frühester Kindheit kenne. Und das hat den Vorteil, dass man Insider-Witze über Insider-Witze erzählen kann, und mittendrin laut lacht. Oder sich lustige Erinnerungen nur bis zur Hälfte erzählt so was wie „Ja, und erinnerst Du dich an dieses Mal in der Pause“ „Jaaaa, das war ja soooo lustig!“ Und nur wir zwei wissen genau was wir meinen. Der Mann ist’s sich schon gewöhnt, der junge Mann war zwischendurch ein bisschen verwirrt. Lustig wars.

Apropos junger Mann. Diese Woche war Schulbeginn! Ich erinnere mich ganz genau an mein erster Kindergartentag. Ich zählte die Wochen und Tage, die ich noch warten musste. An besagtem Tag war ich viel zu früh auf und obwohl meine Mutter sagte ich sollte wieder zu Bett gehen, hätte ich niemals einschlafen können. Ich war eines dieser Kinder, die beim ersten Kindergartentag, nicht nach Hinten blicken zum Sehen ob die Mutter noch da ist. Ich fand das alles so spannend! Endlich Lernen! Endlich so richtig gross sein!

Und obwohl der erste Kindergartentag vom jungen Mann schön länger in der Vergangenheit liegt, war auch er dieses Jahr eine Stunde zu früh aufgestanden und freute sich riesig auf den ersten Schultag. Schulbeginn heisst für uns aber auch, wir haben wieder einen fixen Zeit- bzw. Terminplan. Die Zeiten zum Aufstehen, oder Zubettgehen, und die Essenszeiten sind wieder fix definiert. Kein ausgiebiges Frühstücken um 10.30 Uhr, kein Mitternachtsbacken mehr. Ausserdem gelten für die Ü15 Fraktion hier im Haus wieder die üblichen Regeln, wie z.B. die Keine-Spielkonsole-Unter-Der-Woche-Regel, sowie die Keine-Süssigkeiten-Zwischendurch-Regel, und Die Allgemeine Aufräum-Regel (darüber erzähle ich mehr ein anderes Mal).

Ich habe unser Online-Kalender wieder auf den neusten Stand gebracht und all unsere Termine, sprich private, schulische, berufliche, soziale, und sportliche Termine, sowie Arztkontrollen dort eingetragen. An das beklemmende Gefühl jetzt schon zu wissen was ich genau bis Weihnachten tun werde, habe ich mich schon lange gewöhnt. Denn zu wissen wer, wie lange, wann, wo ist, ist zentral für unser Leben und ohne gäbe es ein ziemliches Chaos.

Und obwohl dieser Terminplan für jeden Freigeist wie die reinste Tortur erscheint, sind wir im Grunde genommen doch recht froh dass wir wieder etwas Struktur in den Tag bekommen. Denn die Ferien waren wunderbar, wir haben es sehr genossen, aber seien wir ganz ehrlich: das ganze Jahr nur so Dahinplämpern will ja keiner. Bei uns zumindest nicht. Das wäre ja das Gleiche wie das ganze Jahr Sommertemperaturen. Das will doch auch niemand. Oder doch?

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