Liebe Blogleserin, Lieber Blogleser,

Wenn du gerne fotografierst und vielleicht auch schon deine erste Spiegelreflexkamera gekauft hast, fragst du dich bald was für ein Objektiv du dir zulegen sollst. Vorallem jetzt wo man sich etwas für Weihnachten wünschen kann, wäre doch so ein neues Objektiv gar keine schlechte Idee. Aber es gibt so viele, man verliert den Überblick und möchte am liebsten gleich alle haben.

Ich weiss nicht wie es bei dir ist, aber mich interessieren die technischen Details wenig bis gar nicht. In der Fotografie geht es leider allzu oft um Technik und ich persönlich befasse mich lieber mit Inspiration, Kreativität und Ideen als mit Formeln der Blendenöffnung. Aber man kommt nicht drumherum, und spätestens wenn man sich ein Objektiv anschaffen will (und das kann ganz schön ins Geld gehen), ist es sehr wichtig, dass man weiss was man braucht. Deshalb kommt jetzt hier meine untechnische Erklärung zu den Objektiven.

Weitwinkel

Diese Objektive erkennt man weil ihre Namen meist kleine Zahlen aufweisen (die Erklärung zu diesen Zahlen ist für Fortgeschrittene deshalb lasse ich es hier weg – wird in einem separaten Post erklärt). Wenn Du also ein Objektiv siehst, dass 10-22 oder 10-18 heisst, ist das ein Weitwinkel.

Mit diesen Objektiven kann man ganz gut Panorama-Bilder einer Landschaft oder Städtefotos machen. Aber auch für kleine Räume wo sehr viel in ein Bild reingepackt werden muss, sind sie sehr praktisch. (Übrigens ist die Kamera eines Smartphones immer eine Art Weitwinkel-Objektiv). Allerdings muss man bedenken, dass sie aufgrund ihres Aufbaus auch Verzerrungen aufweisen.

Wide Angle

ya boy

Wide-angle Eiffel Tower from the lengthy queue

Festbrennweiten

Auf English werden sie Prime Lenses genannt. Sie sind meine absolute Favoriten, weil man mit ihnen so schön verschwommene Hintergründe machen kann (wird auch Schärfentiefe genannt). Wenn man also Portraits fotografiert, sind diese Objektive meiner Meinung nach die besten, weil die Person im Vordergrund sehr scharf und der Hintergrund schön weich erscheint. Aber es ist (wie alles im Leben) Geschmacksache.

Diese Objektive erkennt man, weil ihre Zahlen keinen Bindestrich aufweisen. Sie haben meist nur eine Zahl, wie z.B. 35mm oder 50mm. Preislich können sie sehr variieren. Ein 50mm 1.8 kriegt man bereits für CHF 100.-. Hingegen eine 50mm 1.4 da schon über CHF 300.- kosten kann. Der Unterschied von 1.8 und 1.4 ist, dass man mit 1.4 ein noch verschwommener Hintergrund machen kann. Es lohnt sich also verschiedene Möglichkeiten zu prüfen.

Was man zu diesen Objektiven bedenken muss ist, dass man sie nicht einzoomen kann. Man muss sich also als Fotograf viel mehr bewegen, und halt näher ran wenn man etwas von ganz nah fotografieren will.

Ashley + Ryan | Veiled Beauty

GM1 50mm 1.4 test
Shetti // Nikkor 50mm 1.4

Makros

Dieses Objektiv ist der Stethoskop unter den Objektiven. Ich nenne es manchmal auch „Das Insekten-Objektiv“, denn oft werden Ameisen, Bienen, oder Spinnen (igitt!) damit fotografiert. Auch Pflanzen und Blumen sieht man oft. Allerdings finde ich, dass es weit noch mehr Möglichkeiten gibt. Du willst ein kleines Detail sehr nah fotografieren? Dann ist das, das richtige Objektiv für dich. (Ist übrigens auf meiner Wunschliste für Weihnachten – Danke Schatz!)

Makros können verschiedene Nummern haben (zwischen 50 und 100), aber man erkennt sie ganz einfach, weil sie auch als „Makros“ verkauft werden.

#Macro #Ladybird Tamron 90mm

 

Baby Hand

 

Tele-Zoom oder Zoom

(Der Name ist etwas irreführend, weil auch andere Objektive einzoomen können). Das ist das Fernglas unter den Objektiven. Ich (die für alle Dinge Namen erfinden muss damit ich mir es merken kann) nenne sie die „Paparazzi-Objektive“. Man kann mit ihnen Fotos von ganz weit weg machen, und das Fotografierte sieht aus als wäre es vor deiner Kamera gewesen. Man erkennt die Telezoom, weil sie meistens entweder eine Zahl von 70-Aufwärts haben, wie z.B. 70-200 oder 70-300. Normale Zoom-Objektive können aber auch andere Nummern haben (meistens kommt im Lieferumfang der Kamera ein 18-55mm Zoom-Objektiv).

Sie eignen sich gut für Safari-ähnliche Reisen, oder einfach wenn man nicht allzu nahe rankommen kann:

Roger Federer - ATP Finals 2013

 

Say Cheetaaaaaaaaaaaaaaaaaah!

 

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Fisheye

Das ist ein spezielles Objektiv, wo alle gerade Linien verzerrt werden. Es ist ein gutes Objektiv um lustige und kreative Fotos zu machen. Es gibt eine ganz andere Sicht der Dinge. Sie sind meiner Meinung nach noch etwas zu teuer (ab CHF 500.-), aber in letzter Zeit gibt es auch billigere Varianten. Wie diese Qualitativ sind kann ich aber nicht beurteilen, und wenn es CHF 300 kostet und schnell kaputt geht, war es auch teuer genug oder? Ich habe dieses Objektiv noch nicht gekauft, weil man mit Apps oder Photoshop ähnliche Effekte erzielen kann, aber vielleicht sieht das in ein paar Monate wieder anders aus. 😉

A Northern Soul

oxford circus metro 2013-09-04 211532_DxO_NW fisheye
_Fisheye_Looook2

 

Meine Empfehlung für den Anfang

Und das ist wirklich meine ganz persönliche Meinung, denn jeder kann das anders sehen und man muss am Schluss selbst entscheiden was richtig ist. Ich würde nicht gleich viele Objektive kaufen, sondern lange genug mit dem üben was man hat. Wenn man eines kaufen möchte und sich gut informiert hat, würde ich es aber zuerst für ein paar Tage mieten und schauen wie es wirkt.

Meine Empfehlung für ein kleines Budget

Ich bin der Meinung dass eine Festbrennweite immer im Grundsortiment dabei sein soll. Sie ist am Anfang nicht ganz einfach weil man automatisch das Heranzoomen irgendwie vermisst, aber wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, ist es einfach nur wunderbar und man kriegt sie schon ab CHF 100.-.

Das war’s! Nicht so schwer oder? Welche Objektive hast Du bzw. welche möchtest Du kaufen? Hast Du fragen zu Objektiven? Einfach ein Kommentar schreiben, ich werde versuchen so gut wie möglich zu beantworten.

 

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