Less Food Waste

Vor ein paar Jahren habe ich mir vorgenommen weniger Abfall in der Küche zu generieren. Auf der einen Seite tat es mir weh wenn Lebensmittel im Abfall landeten, aber aufgrund schlechter Planung passierte mir das leider öfter. Innerlich höre ich immer meine Mutter rufen „es gibt so viele Kinder die hungern müssen…“ wenn ich meinen Teller nicht aufessen wollte. „Wir können das Essen ja sowieso nicht nach Afrika schicken“ – dachte ich mir dabei.

Heute weiss ich aber, dass Lebensmittelabfall für einen grossen Teil der Umweltverschmutzung verantwortlich ist. Die CO2 Bilanz der produzierten aber nicht konsumierten Lebensmittel beträgt 3.3 Gigatonnen! Insgesamt gehen ein Drittel aller Lebensmittel zwischen Feld und Teller verloren. Das muss man sich zuerst irgendwie vorstellen können: 1/3 von allen Lebensmittel landen im Müll. Ist das nicht traurig?

Wäre Lebensmittelabfall ein Land, wäre es in CO2 Emission gleich hinter China und der USA. So quasi Spitzenreiter. Dies abgesehen von der Tatsache, dass wir Wasser und Land für die Produktion von Lebensmittel verschwenden, die im Abfalleimer enden werden.

Schliesslich ist es aber nicht nur die Umwelt, sondern auch unser Geldbeutel, der darunter leidet. Weniger Essen im Abfall entlastet also auch ganz klar unser Haushaltsbudget. Für mich ist das eine klare Win-Win-Situation und deshalb versuche ich mein Bestes um möglichst wenig Lebensmittel in den Abfall zu werfen.

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Ich möchte aber hier nicht den Moralapostel spielen, selbstverständlich habe ich auch nicht die endgültige Lösung für dieses Problem. Eine Zero Waste Lösung wäre für mich momentan unrealistisch, und deshalb strebe ich eher eine Less Food Waste Lösung an. Ich meine, wenn jeder von uns ein bisschen weniger wegwirft, ist das doch schon etwas, oder?

Hier möchte ich mit euch meine Tipps teilen, wie es mir in den letzten 2-3 Jahren gelungen ist, weniger Lebensmittel wegzuwerfen. Vielleicht könnt ihr das eine oder andere für euch nutzen.

1. Öfter einkaufen

Früher ging ich nur 1x pro Woche einkaufen, heute gehe ich alle 2-3 Tage. Der Grund dazu ist, dass wir zu Hause am Samstag nicht wissen worauf wir am Mittwoch Lust haben. Also lassen wir es solange offen, bis 1-2 Tage vorher, und ich gehe erst dann einkaufen.

2. Mengen beachten

Beim Kochen die Mengen richtig einzuschätzen ist nicht einfach, aber reine Übungssache. Ich habe meine Mengen herausgefunden, und sollte jemand wider Erwarten mehr Hunger als sonst haben, kann er sich ja ein Stück Brot dazu nehmen.

Auch beim Einkaufen achte ich mich auf die Mengen und kaufe möglichst zurückhaltend.

3. Haltbarkeitsdaten sind nicht in Stein gemeisselt

Das Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung ist nur ein Vorschlag, und die Industrie setzt es mit Absicht früher, damit sie auf der sicheren Seite sind. Das heisst aber nicht, dass man es nach diesem Datum nicht mehr essen kann.

Hier ist gesunder Menschenverstand gefragt.  Sehen, riechen, probieren. Wenn es noch gut aussieht und schmeckt, dann spreche ich Homer Simpson nach: „Das ist noch gut, das kann man noch essen!“

4. Resten verwerten

Wenn der Kühlschrank schon langsam leer wird, kontrolliere ich was noch übrig bleibt und versuche ein Menu damit zu planen. Für Restenverwertung wunderbar geeignet sind Pizza, Pasta, Omelettes, Reis, Suppen oder Smoothies. Paniermehl aus altem Brot, Marmelade aus reifen Früchten, usw.

Hier musst du herausfinden was für dich am besten funktioniert. Paniermehl aus altem Brot, Tee aus Orangenschalen, usw.

Vorallem beim Backen kann man vieles wieder verwenden. Wusstest du z.B. dass du die gebrauchten Vanillestengel in eine Dose mit Zucker verpacken kannst, und dieses Zucker danach als Vanillezucker verwenden kannst?

Rohe Früchte- und Gemüseresten oder Schalen die du nicht brauchst lieber kompostieren als in den Eimer werfen.

5. Lustiges Gemüse und komische Früchte kaufen

Gemüse und Früchte müssen nicht immer perfekt aussehen. Bei uns im Lebensmittelladen gibt es einen Korb mit „inperfektem“ Gemüse. Die Qualität ist einwandfrei und es kostet nur halb so viel, es sieht einfach etwas komisch aus: zwei Karotten aneinander gewachsen, eine zu lange Paprika die aussieht wie eine Riesen-Chilischote, usw.

6. Einfrieren

Wenn du merkst dass du Früchte oder Gemüse nicht rechtzeitig verwenden kannst bevor sie kaputt gehen, kannst du sie schälen, schneiden, und einfrieren.

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Hast du auch gute Tipps wie wir weniger Lebensmittel wegwerfen? Oder kennt jemand eine gute Webseite für Restenverwertung?

Nachträglich editiert: Wenn du mehr darüber lernen willst, schau dir die Doku „Taste the Waste“ von Valentin Thurn.

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