Liebe Blogleserin, Lieber Blogleser,
Heute gibt es eine Rezension über mein zuletzt gelesenes Buch: Naokos Lächeln, von Haruki Murakami. Das erste Murakami-Buch das ich gelesen habe war Hardboiled Wonderland und das Ende der Welt. Und dieses Buch war sehr skurril. Es hat mich gefesselt und ich habe es wie besessen in wenigen Tagen gelesen. Naokos Lächeln war eine ganz andere Erfahrung.
Ich habe Naokos Lächeln schon mehrmals angefangen zu lesen und immer wieder weggetan. Es hat mich irgendwie nicht gepackt. Überall las ich tolle Rezensionen, es sei eines der besten Werke von Murakami, also habe ich mir vorgenommen dieses Buch zu lesen. Und als ich dann mit Lesen fertig war und das Buch zuklappte, musste ich sogar ein paar Tränen vergiessen, was mir zuvor nur mit dem Buch Paula von Isabel Allende geschah.
In Naokos Lächeln geht es um Toru Watanabe, ein japanischer Uni-Student, der in Tokio wohnt. Sein bester Freund aus der Schule, Kizuki, beging Selbstmord, und nun versucht Toru in Tokio seiner Vergangenheit zu entfliehen. Eines Tages trifft er zufälligerweise in der U-Bahn auf Naoko, die Freundin von Kizuki. Von nun an treffen sie sich jeden Sonntag und spazieren stundenlang durch Tokio.
Naoko hat aber den Tod von Kizuki nie überwunden, und lässt sich schliesslich freiwillig in ein Sanatorium einliefern. Toru ist zu diesem Zeitpunkt bereits in sie verliebt, trifft sich aber mit Midori, ebenfalls Uni-Studentin, und das komplette Gegenteil von Naoko. Sie ist lebensfreudig, extrovertiert und unternehmungslustig. Toru bewegt sich von nun an zwischen diesen zwei Welten, die seine Vergangenheit und seine Zukunft symbolisieren.
Die Handlung hat nicht so einen deutlichen Höhepunkt, wie man es sich von anderen Büchern gewohnt ist. Vielmehr kommt der spannende Teil ganz zum Schluss, aber davon verrate ich natürlich nichts. In Naokos Lächeln gibt es skurrile Gestalten, unausgesprochene Gefühle, viele Selbstmorde, aber vorallem Sehnsucht und Liebe. Aber es ist eine ruhige Liebe, und ruhig ist auch Murakamis Schreibstil, wenn er Gefühle oder Momente beschreibt wie kein anderer es tun kann. Es geht runter wie Honig:
Dieser Roman war, wie gesagt, eine ganz andere Erfahrung für mich. Ein Buch dass mich anfänglich überhaupt nicht packte, dann aber doch sehr sanft in seinen Bann zog, und am Schluss so ergreifend sein kann.
Ich kann dieses Buch wärmstens empfehlen, aber Ihr müsst es in Ruhe lesen können und nicht verzweifeln wenn es Euch nicht von Anfang an sofort mitreisst. Liest einfach weiter und geniesst Murakamis Schreibart, denn er ist ein Meister im erzählen von tragisch-schönen Liebesgeschichten.
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