Liebe Blogleserin, lieber Blogleser,

Vor einigen Jahren arbeitete ich für eine kleine IT-Firma. Es war mein zweiter richtiger Job nach der Ausbildung. Und obwohl ich als Sachbearbeiterin für Aufträge und Empfang zuständig war, gab es Veränderungen in der Firma und ich landete im Kundendienst. Ich freute mich sehr dort zu arbeiten, denn die Leute in diesem Team, inklusive Chef, waren sehr sympathisch und hiessen mich herzlich willkommen. Aber hätte ich damals gewusst was mich da wirklich erwartet, hätte ich diese Veränderung auf keinem Fall angenommen. Mein Job bestand nämlich darin, den ganzen Tag Reklamationen entgegen zu nehmen. Leute dessen Computer nicht richtig oder gar nicht funktionierte riefen uns an und wir machten eine kurze Abklärung, liessen den Computer austauschen, oder leiteten den Anruf an einen geeigneten Spezialist um.

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Diejenigen unter Euch die schon mal so einen Job hatten (und ein Quäntchen Herz im Brustkorb haben) wissen es: es ist KNOCHENHARTE Arbeit. Man wird regelmässig angeschrieen und ab und zu wurden uns die schlimmsten Schimpfwörter an den Kopf geworfen. Aber wenn man nach ein paar Jahren in den Rückspiegel schaut, sieht man grundsätzlich alles nur noch halb so schlimm, und vorallem merkt man was man daraus gelernt hat. Nach diesem Job war ich gewappnet für alles was danach kam. Kein Gespräch war zu schwierig, kein Kunde zu hart zu knacken. Ich wurde richtig gut in Kundenberatung und das habe ich hauptsächlich diesem Job zu verdanken. Auch in privaten Situationen war ich schon sehr oft dankbar um diese Lebenserfahrung.

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Letztes Wochenende waren wir bei Freunden eingeladen und haben einen wunderschönen Abend verbracht. Von der Sorte Abend, wo man interessante Gespräche führt (meine Lieblingssorte!). Wir redeten also über Gott und die Welt und plötzlich sagte jemand in der Runde etwas, was mich zum Nachdenken brachte:

„Was Du willst ist eben nicht immer das, was Du brauchst“.

Wow. Es traf mich wie ein Schlag. Ich habe tagelang darüber nachgedacht. Ich blickte auf mein Leben zurück, auf all die Leute und Momente, die ich lieber gemieden hätte. Es war schmerzhaft oder enttäuschend, und ich hätte sie mir damals am liebsten weggewünscht. Aber im Nachhinein verstehe ich, dass sie aus einem bestimmten Grund da waren. Ich musste mich damit auseinandersetzen, und bin schlussendlich daran gewachsen.

 

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Wenn man darüber nachdenkt ändert das die eigene Perspektive ein ganzes Stück. Wie ist es mit Dir? Welche Herausforderungen hast du im Moment, die du dir am liebsten wegwünschen würdest? Wie kannst Du daran wachsen oder was lernst Du daraus?

Auf folgende Rede von JK Rowling, Autorin von Harry Potter, erzählt sie über den Misserfolg  bevor sie das erste Buch schrieb, wie tief sie gefallen war, was sie daraus gelernt hat, und wie sie ohne diesen Misserfolg nie ihre unglaublich erfolgreiche Serie von Harry Potter Bücher geschrieben hätte. Schönes Wochenende!

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