Ich lese ja bekanntlich gerne (es gibt sogar eine eigene Blog-Kategorie dafür). Leider fehlt mir aber oft die Zeit. Morgens früher aufstehen geht gar nicht, ich stehe jetzt schon 5.30 Uhr auf. Abends bin ich todmüde, und bei der Arbeit lesen geht ja auch nicht.

Als ÖV-Pendler hat man da schon einen Vorteil, denn die Zeit im Zug bzw. Bus kann fürs Lesen benutzt werden. Ich aber fahre mit dem Auto zur Arbeit. Dann wäre ja da noch das Wochenende, aber das ist auch meistens zu kurz.

Erst kürzlich las ich über eine berufstätige Mutter zwei kleiner Kinder, die über 100 Bücher im Jahr liest. Häää??!! Von welchem Stern ist sie denn? Dachte ich zuerst. Bis ich gesehen habe, dass es sich hierbei um Hörbücher handelt. Aber hören ist doch nicht dasselbe wie lesen! Ist das nicht Betrug? Mag sein, aber wen stört’s wenn sie so zu ihren Büchern kommt? (übrigens herzlich willkommen in meinem Inneren-Dialog-Chaos).

Etwas skeptisch machte ich mich auf die Suche. Da gibt es verschiedene Anbieter, wie zum Beispiel Audible (von Amazon), Napster, Vorleser.net (kostenlos!) und Spotify und Claudio.de. Sogar auf Youtube gibt es ganze Hörbücher-Romane, selbstverständlich gratis. Die grösste Auswahl gibt es bei Audible, und da ich bereits Amazon Kundin bin, habe ich mich mal diesen Anbieter vorgeknöpft.

Lesen vs. Hörbuch

Generell fühlt sich ein Hörbuch wirklich ganz anders an als Lesen. Beim Lesen hört man irgendwie seine eigene Stimme im Gehirn, und kann entsprechend Pausen machen, um über etwas nachzudenken, oder ein paar Seiten zurückzublättern. Wenn ich etwas lese, bleibt es bei mir länger im Kopf hängen, als wenn ich nur zuhöre.

Trotzdem haben Hörbücher etwas Magisches. Eine angenehme Stimme führt uns durch die paar Stunden Roman, Krimi oder Thriller hindurch, und das fliesst einfach und ohne Anstrengung in unsere Gedanken.

Aber es bleibt halt auch nicht so viel hängen, wie zum Beispiel ein schönes Zitat, oder ein interessanter Dialog. Ausser man hört wirklich sehr konzentriert zu, legt sich hin oder schliesst die Augen. Aber der Vorteil von Hörbücher ist ja genau, dass man nebenbei etwas anderes tun kann (putzen!, autofahren!, kochen!).

Wie funktioniert Audible?

Die Handhabung ist sehr einfach und selbsterklärend:

  1. Audible App herunterladen
  2. Amazon Login eingeben
  3. Stöbern
  4. Auswählen

Man kann auch Hörproben haben, die sind ca. 4 Minuten lang, wo man schon gut erkennt ob man die Vorlese-Stimme mag oder nicht. Es gab Hörbücher die ich, aufgrund des Vorlesers, nicht gewählt habe. Das ganze Hörbuch-Erlebnis steht und fällt mit dieser Stimme.

Das einzige was mich persönlich störte ist, dass man ein Hörbuch nicht direkt auf der App kaufen kann. Beim Stöbern findet man ein passendes Buch, und dann muss man sich nochmal auf einem Internet-Browser bei Amazon einloggen um dort das gewünschte Hörbuch nochmal suchen und kaufen.

Was kostet es?

Wie oben beschrieben, gibt es sowohl kostenlose wie auch kostenpflichtige Anbieter. Audible hat über 200’000 Hörbücher, viele davon Bestseller. Ein Hörbuch kostet zwischen EUR 10 – 16, bei einem Flexi-Abo (EUR 9.95) hat man aber jeden Monat ein Hörbuch inklusive. Jedes weitere Hörbuch kostet dann immer nur EUR 9.95. Das Abo ist jederzeit kündbar.

Was ich sehr gut finde

Nicht eingelöste Hörbücher werden für den Folgemonat gutgeschrieben. Wenn man also mal in einem Monat sein Hörbuch nicht heruntergeladen hat, kann man es noch im nächsten nachholen.

Es gibt ausgiebige Hörproben, die vier oder mehr Minuten dauern. Dies ist vorallem wichtig wegen der Vorlese-Stimme, die massgebend dazu beiträgt, ob man das Buch gerne hat. Ich kann das nicht genug betonen, aber hört wirklich zu ob euch die Stimme gefällt!

Aber wenn es dann trotzdem nicht klappt, kann man als Abonnent auch ein Hörbuch, das nicht gefallen hat, umtauschen.

Mein Fazit

Man verschlingt tatsächlich viel mehr Bücher als wenn man sie liest. Ich habe zum Beispiel in einer Woche gleich zwei Bücher geschafft und das würde ich mit Lesen niemals erreichen.

Ich hatte viel mehr Gelegenheit zum „Buchhören“ als gedacht: beim Autofahren, während dem Zähneputzen, auf dem Crosstrainer, oder morgens während der Stretching-Routine.

Ich kann mir auch vorstellen, dass so ein Hörbuch während einem Roadtrip eine gute Alternative zu Musik sein kann.

Die sogenannte „schwere Kost“ wie zum Beispiel ein Murakami-Buch würde ich jetzt vielleicht viel lieber lesen als hören. Da will ich so wenig wie möglich verpassen. Aber leichtere Romane oder Krimis werde ich auf jeden Fall weiterhin mit Hörbücher geniessen.

Also freut euch auf noch mehr Buchrezensionen hier auf dem Blog!

Hat jemand von euch auch schon Hörbücher getestet? Wie fandet ihr es?

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