Liebe Blogleserin, Lieber Blogleser,
Heute gibt es ein feines Rezept für eine Quarktarte mit Melone, aber vorher muss ich euch unbedingt eine Anekdote aus meiner Jugend erzählen. Dazu greife ich ein bisschen in die Erinnerungskiste und nehme euch mit auf einer Zeitreise in die 90er Jahre. Da war ich in der Sekundarschule und lebte noch in Ecuador. Wir erinnern uns, Ecuador, 35 Grad im Schatten, 90% Luftfeuchtigkeit (diese Info ist wichtig für später).
Unser Schultag war relativ lang (von 7.30 bis 13.30 Uhr mit zwei kleinen Pausen) was dazu führte, dass wir auf unsere Lunchboxen angewiesen waren wenn wir nicht verhungern wollten. Es gab zwar auch ein Kiosk, aber meine Mutter -schon immer sehr Bedacht um die Ernährung- hätte mir niemals Geld gegeben um dort etwas zu kaufen, also schickte sie mir Gesundes mit. Soweit so gut.
Es gab immer ein Sandwich, manchmal ein gekochtes Ei, Crackers, und etwas zu trinken. In dieser Hitze eignete sich natürlich frisches Wasser oder kühle Tees am besten. Und was hatte ich in der Thermoskanne? MELONENSAFT! So richtig dickflüssige Cantaloupe-Melone mit Wasser gemixt. Ich glaube es hatte sogar noch kleine Stückchen drin. Ich meine, wir waren in den Tropen, da wächst ja alles mögliche und ist supergünstig: Wassermelonen, Passionsfrucht, Limetten, Zitronen, usw. Irgendwie aber fand meine Mutter, Melonensaft sei das richtige für mich.
Wie ihr sicher versteht, konnte ich unmöglich bei dieser Hitze Melonensaft trinken, und so kam es, dass die Pflanzen meiner Schule in den täglichen Genuss von Melonensaft kamen. Während meiner gesamten Sekundarschulzeit goss ich den Saft einfach über die Pflanzen drüber. Da meine Mutter aber extra früher aufstand und sich solche Mühe gab mir diesen Melonensaft zuzubereiten, brachte ich es nicht übers Herz es ihr zu beichten, und liess sie einfach weiter machen.
Es ist ja nicht so, dass ich Melone nicht mag. Ich finde es eine super Frucht und mag sie sehr gerne. Nur eben, dieser Saft eignet sich nicht besonders wenn man durstig ist. Irgendwann Mitte Zwanzig habe ich es meiner Mutter dann doch noch erzählt. Sie hat lauthals gelacht und sagte nur „Aber du hättest doch etwas sagen können!“ Ähm das habe ich auch! Aber sie hat nicht zugehört und hat weiter fröhlich Melonensaft gemacht. Da habe ich es einfach aufgegeben.
Heute bringe ich euch das Rezept für eine Quartkarte mit Melone. Sie ist echt lecker und ein super Dessert für eine Grillparty zum Beispiel.
Zutaten für den Mürbeteig:
90g Mehl
70g gemahlene geschälte Mandeln
60g Zucker
1 Prise Salz
80g kalte Butter, in Stücken
1 Eigelb
Optional: 1 Beutel dunkle Kuchenglasur, geschmolzen
Zutaten für die Quarkfüllung:
1/2 Melone in Stücken, ca. 300g
40g Zucker
5 EL Wasser (wenn die Melone sehr wässrig ist dann nur 3 EL)
5 Blatt Gelatine, ca. 5 Min in kaltem Wasser eingelegt, abgetropft
125g Halbfettquark
1 EL Limettensaft
1 dl Vollrahm
Zutaten für das Topping:
1/2 Melone klein gewürfelt
Pfefferminze fein geschnitten
Zubereitung:
Alle Zutaten für den Mürbeteig mischen und zu einem weichen Teig zusammenfügen. Teig flach drücken, zugedeckt ca. 30 Minuten kühl stellen. Anschliessend den Teig zwischen zwei Plastikbeuteln ca. 2cm grösser als die Form ausfallen, ins vorbereitete Blech legen. Teilboden mit einer Gabel dicht einstechen. Teig mit Backpapier belegen, mit getrockneten Hülsenfrüchten beschweren und ca. 15 Minuten in der unteren Hälfte des auf 200 Grad vorgeheizten Ofens blindbacken. Backpapier und Hülsenfrüchte entfernen, ca. 5 Min. fertig backen. Trabenden herausnehmen, etwas abkühlen, aus der Form nehmen, auf einem Gitter auskühlen. Trabenden mit der Hälfte der Kuchenglasur bestreichen.
Für die Quarkfüllung Melone Zucker und Wasser in einer Pfanne mischen und zugedeckt bei kleiner Hitze ca. 5 Minuten köcheln, pürieren. Gelatine unter die heisse Masse rühren, etwas abkühlen. Quark und Limettensaft darunter rühren. Rahm steif schlagen, sorgfältig unter die Masse ziehen, auf dem Trabenden verteilen, zugedeckt im Kühlschrank ca. 4 Stunden fest werden lassen. Zum Schluss oder vor dem Servieren, Melonenstücke und Pfefferminze mischen und auf der Tarte verteilen.
Friends are like melons. Shall I tell you why? To find one good, you must a hundred try. Claude Mermet (Französischer Dichter)